Seit Jahren gab es die große Frage: Wie legal sind DJ-Streams auf Twitch? Verboten oder doch Grauzone? Seit dem 08.08.2024 sind diese Streams durch die Einführung des DJ Programm auf Twitch samt eigener Kategorie legal. Dies war ein erfreulicher Tag für die DJ’s auf der Plattform.
Die Entwicklung vom DJ Programm auf Twitch
Das DJ Programm auf Twitch hatte einen Start welches alle Protagonisten erst mal hat durchatmen lassen.
Diskussionsthema war und ist bisher immer noch die Abgabenregelung der DJ’s an Twitch bzw. die Musiklabels. Twitch-Mitarbeiter sollen in Gesprächen mit Partnern und etwaigen Rechenbeispielen immer von ca. 20% zusätzlichen Abgaben für die Labels, neben dem bestehenden Share zwischen Streamer und Twitch, gesprochen haben. Dies hat sich wohl nun nach oben korrigiert, da durch einige Gespräche und Äußerungen innerhalb der Szene durchgesickert ist, das die Abgabe bei 30% und mehr liegen soll. Also von normalem 50/50% Share oder Plus-Programm-Share 60/40% bzw. 70/30% verschiebt sich die Lage eher Richtung 20/80% – 30/70% bzw. 40/60%. Trotz der einjährigen Subventionierung der Differenzen durch Twitch, empfinden die DJ’s die Höhe der Abgaben als ungerecht. Bits hingegen werden wohl anscheinend zu 100% an die Streamer monetarisiert (wäre auch logisch da Twitch ja durch den Kauf dieser durch den User bereits seinen Share erhält).
Punkte, die auch wenige auf dem Schirm hatten, sind der Vorbehalt, dass Twitch das Programm von jetzt auf gleich beenden und einstampfen könnte und das der Trackkatalog, den Twitch bereitstellt, nicht alle Künstler abdeckt. Somit erhalten einige Künstler keine Beteiligung an den Abgaben, die von Twitch bzw. den Streamern an die Labels gehen.
Tenor aus der Szene zum DJ Programm auf Twitch
Zum DJ Programm auf Twitch haben die Leute innerhalb der Szene ihre eigenen Ansichten. Auf Grund der erhöhten Abgabenregel haben nun einige DJ’s bereits ihre Communities dazu aufgerufen keine Subs oberhalb der Stufe T1 zu tätigen oder zu verschenken. Viel eher soll der Support über Donations, priorisiert über die Plattform KoFi, laufen. Dies soll die Streamer davor bewahren so viele Abgaben zu leisten, da angeblich nicht alle Informationen in Bezug auf die Zusammensetzung der Höhe und genauen Empfänger der Abgaben von Twitch an die Streamer weitergegeben wurde. Weiterführend werden wenige DJ’s momentan Investitionen tätigen, da dies sich auf lange Sicht „nicht lohnen würde“, sofern die Subventionierung seitens Twitch zur Differenz der Abgaben nicht weitergeführt oder die Abgaben gesenkt werden. Lukrativität scheint hier das größte Problem in den Augen der DJ’s zu sein.
Additiv zur Einführung des DJ Programm auf Twitch erhielten die DJ’s vermehrt Startseiten-Slots. Genau diese Streamer können positiv davon sprechen, dass ihre Kanäle mehr Reichweite erhalten haben. Laut Twitch sollte die eigene DJ-Kategorie allgemein für bessere Sichtbarkeit und mehr Reichweite sorgen. Dies scheint laut verschiedenen Aussagen aber nur wenig bis gar nicht zutreffend zu sein.
Ebenfalls interessant: Die Twitch DJ Kategorie – Freude oder Schrecken?
In Bezug auf den Trackkatalog und die Verbotsliste scheint Twitch sehr streng zu agieren. Hier werden Verstöße sehr schnell gestriked und mit Bann’s versehen (leider ohne für denjenigen kenntlich zu machen um welches Track es sich genau handelte). DJ’s die Tracks von Künstlern spielen, die nicht gelistet sind, befinden sich in einer Art Grauzone, wobei auch hier schon vereinzelte Fälle von Sperren ereignet haben.
Meinung des Autors
Das DJ Programm auf Twitch war für die Legalität natürlich eine positive Entwicklung auf der Plattform.
In Bezug auf die Abgaben natürlich sehr happig, vor allem wenn der DJ Part nicht der einzige Content des Creators ist. Hier ist der Weg über einen Zweitaccount der erleichterte Weg zur Verpartnerung unumgänglich. Der Aufruf, den Support anderweitig beim Streamer zu belassen, ist auch verständlich, zeugt aber auch von einer geringen Kompromissbereitschaft, da man die Künstler und Labels somit nicht beteiligt. Allgemein könnten die Abgaben und auch der strenge Aktionsbereich in punkto Verstöße ein Hinweis darauf sein, dass die komplette Plattform noch eine Änderung durchlaufen wird. Sprich eine Ausweitung auf die Musikkategorie und alle Streamer die irgendwie lizensierte Musik nutzen.
Bezüglich der Reichweitenverbesserung durch die eigene Streamkategorie könnte Twitch selbst noch nachjustieren und hier größere Promotion vornehmen.
Alles in allem sollten sich die DJ’s schnellstmöglich, wie in unserem ersten Artikel bereits erwähnt, um weitere Standbeine bemühen. Alternativ sollte das Gespräch zwischen Twitch und den DJ’s intensiviert werden um etwaige Informationslücken und Probleme zu beheben.
Quellen: Twitch Blog, Twitch Info DJ Programm, Twitch DJ Program Terms, DJ Program FAQ, Reddit DJ Programm Abgaben, Reddit DJ Programm Einstieg & Entwicklung sowie persönliche Kontakte des Autors Tony innerhalb der DJ Szene.
Bildquelle: Pexels
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