MontanaBlack88 zieht vor Gericht

MontanaBlack88 zieht vor Gericht für IRL Livestream Rechte

Bei einem IRL Livestream Ende 2022 folgte eine Klage gegen MontanaBlack88, da in seinem Livestream und späteren VDO eine Frau mit ihrem Kleinkind zu sehen war. Die Klägerin hat daraufhin eine einstweilige Verfügung erwirkt, womit er das VOD von Twitch herunternehmen musste. MontanaBlack88 zieht vor Gericht, weil er sich damit zudem für die IRL Livestream Rechte einsetzen möchte.

MontanaBlack88 zieht vor Gericht: Was ist passiert?

Mutter mit Kind waren kurz im Stream zu sehen

Im Oktober 2022 besuchte MontanaBlack88 den Wildpark Schwarzeberge, was er im Vorfeld als besonderen Stream ankündigte. Rund 50.000 Zuschauer waren im Schnitt beim Livestream dabei, den er wohl vorher mit dem Wildpark abgestimmt und die Erlaubnis bekommen hat.

Während eines IRL Livestreams ist es an Orten mit vielen Menschen schwierig, dass diese nicht im Bild erscheinen. So geschehen mit einer Mutter und ihrem jungen Kind, welche im Livestream zu sehen war. Die Klägerin hat über ihren Anwalt eine einstweilige Verfügung beim Gericht bewirkt, so dass Marcel alias MontanaBlack88 das VOD zum IRL Stream vom Netz holen musste. Hierbei wurde für eine Zuwiderhandlung eine Strafe von bis zu 250.000 Euro oder eine Ordnungshaft bis zu 2 Jahre von der Anwaltskanzlei der Klägerin schriftlich mitgeteilt.

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In der Regel stellt dies keine große Problematik dar, da nur noch ein geringer Bruchteil sich Tage nach dem Livestream ein VOD in voller Länge anschaut. Dennoch will Marcel dieses Vorgehen nicht gegen sich sitzen lassen und will damit vor Gericht gehen. Gemäß seiner Aussage, um damit auch ein Zeichen für IRL Livestreams zu setzen.

“Sollte diese Frau vor Gericht Recht bekommen, kann jeder Mensch da draußen jeden Streamer für einen IRL Stream anzeigen, wo dieser 2 Sekunden im Bild erscheint… Das wäre eine Katastrophe… Wir wollen keinem etwas, einfach nur unsere Livestreams machen… Wenn dabei Menschen kurz zu sehen sind, stellt es für mich keinen rechtlichen Verstoß dar” (inhaltlich zusammengefasst)

MontanaBlack88 per WhatsApp Nachricht an Solmecke

MontanaBlack88 zieht vor Gericht: Wie lauten seine Argumente?

In seiner WhatsApp Botschaft an den Internetanwalt Solmecke bezeichnete MontanaBlack88 die Situation juristisch, dass diese Frau mit Kind nicht im zentralen Fokus des Livestreams stand, sondern nur ein “Beiwerk” war. Gemäß §23 des Urherberrechtgesetzes ist eine Person nur ein Beiwerk eines Bildes, wenn diese neben einer Landschaft oder sonstigen Örtlichkeit erscheint. Solmecke beschreibt die Problematik hierbei allerdings juristisch so, dass die Frau mit Kind nicht neben einer Landschaft auftauchte, sondern neben MontanaBlack88.

Ein weiteres Argument betitelt Marcel damit, dass sein Twitch Kanal der Rundfunklizens unterliegt und er damit monatlich seine Gebühren zahlen muss. Hierbei stellt er sich mit den großen Medien gleich, die mutmaßlich Sonderrechte für den Film- bzw. Videodreh hätten- damit sei er gleichzustellen. Dies relativierte Solmecke erneut, da auch die Presse sich an das Urheberrechtegesetz halten muss es es hierfür keine Ausnahme gibt.

MontanaBlack88 bezeichnet den Fall mehr oder weniger als Witz, da diese Frau mit Kind in einem mehrstündigen IRL Stream nur einen geringen Bruchteil an Sekunden zu sehen war. Solmecke widerum ist hierbei auf der Seite von Marcel, da wohl die Gerichte bei solchen Fällen langsam zum Umdenken kommen. Dennoch beziehen sich viele Gerichte momentan noch auf die Fakten, dass auch dieser Sekundenbruchteil eine Verletzung des Urheberrechtes betreffen, da diese Frau keine Zustimmung zur Veröffentlichung gegeben hat.

Ein weiteres Argument brachte Marcel, dass er ja eine offizielle Drehgenehmigung vom Wildpark hatte. Wie zu befürchten, relativierte Solmecke auch dieses Argument, da hierbei gemäß dem Hausrecht lediglich eine Dreherlaubnis erteilt wurde. Diese Erlaubnis deckt allerdings nicht das Filmen von anderen Menschen. Größere Veranstalter schreiben es neuerdings an den Eingängen oder Tickets aus, dass es vorkommen kann, dass man gefilmt wird und die Besucher mit den Zutritt dem zustimmen. Dies könnte laut Solmecke eventuell eine Methode sein, die durchkommt.

“Es gibt Argumente zu Gunsten von Monte, er könnte damit Rechtsgeschichte schreiben, wenn er das hier durchzieht… Wenn man Reallife Streams dreht, dann dürfen fremde Personen nur als Beiwerk zur Landschaft zu sehen sein, allerdings auch nur undeutlich, ansonsten müssen sie unkenntlich gemacht werden…”

Fazit von Solmecke

Wer sich die juristischen Argumente von Solmecke selbst ansehen möchte, kann dies unter nachfolgend verlinktem Youtube Video machen. Ansonsten bleibt nur MontanaBlack88 die Daumen zu drücken, dass er mit der Gerichtsverhandlung etwas für die IRL Livestreams bewirkt.

Quelle und Videos:

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